Liebe Schwentinentalerinnen und Schwentinentaler,
in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2024 ist Bürgermeister a.D. Helmut Ohl friedlich eingeschlafen, und zwar zuhause in seiner Wohnung am Klosterforst, so wie er es sich selbst gewünscht hat.
Nahezu 30 Jahre lang hatte er als Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Raisdorf zwischen 1965 und 1992 entscheidenden Anteil an den großen Veränderungen, die zum strukturellen Umbau des heutigen Stadtteils führte, der sich somit -wie Helmut Ohl es selbst benannte- vom Dorf verabschiedete. In dieser Zeit sind wesentliche Elemente entstanden, die heute noch unsere Stadt prägen:
So wurde das Gewerbegebiet Raisdorf, der heutige Ostseepark, gegründet, damals noch mit dem großen Einkaufszentrum DIVI im Mittelpunkt.
Das Schulzentrum nahm am Schwentinepark als Grund- und Hauptschule seinen Betrieb auf, sodass die alte Volksschule zum Rathaus umgebaut werden konnte. Daneben wurde dann noch die Mehrzweckhalle, später Uttoxeterhalle, gebaut, die heute nicht aus unserem Stadtbild wegzudenken ist.
Den Schwentinepark mit seinen vielen Tieren und dem einmaligen Bezug zu unserer heimischen Natur im Tal der Schwentine hat Helmut Ohl ins Leben gerufen, worüber sich Familien aus der Nähe und der Ferne auch heute noch freuen.
Nach seinem Ausscheiden als Bürgermeister hat sich Helmut Ohl als Geschichtsschreiber betätigt, wovon die Stadt im historischen Sinne sehr profitiert. Durch ihn sind Erinnerungen mit Wissenswertem festgehalten und in zahlreichen Erscheinungen veröffentlicht worden, z.B. im „Abschied vom Dorf“ oder in „Begegnungen“ oder in den regelmäßigen Heften des Heimatbundes „Bi uns to Hus“.
Bis zuletzt engagierte sich Helmut Ohl für seine Stadt und wollte am 14. Juni die von ihm in mühevoller Arbeit erstellte Chronik für den Stadtteil Raisdorf überreichen. Gerne hätte ich ihn auch bei der Eröffnung der Naturerlebnisbrücke begrüßt, an deren Wiederaufbau er sich ebenso beteiligt hat.
In meinen Begegnungen mit ihm habe ich stets sein enormes geschichtliches Wissen erfahren, seine schöpferische Kraft gespürt und seine Geselligkeit mit den Menschen, die ihn umgaben, wahrgenommen.
Ob in den 30 Jahren im Hauptamt, oder in den 30 Jahren im Ehrenamt: Helmut Ohl hat viel für unsere Stadt getan. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Bürgermeister Thomas Haß
